Dancer Longboard
eine kleine einführung
Hier möchte ich euch einige Tips geben, falls ihr auf der Suche nach eurem ersten eigenen Dancer Longboard seid. Ich möchte betonen, dass die Empfehlungen auf meiner Erfahrung basieren und demnach persönlich sind. Meine Ratschläge dienen der groben Orientierung und sind nicht absolut. Am besten ist es immer, wenn du Boards mal ausprobierst, z.B. im Longboardshop oder bei anderen Fahrer*innen.
Das Deck
Die Entscheidung, welches Dancer Longboard nun das beste für dich ist, hängt ganz von deinen Bedürfnissen ab. Dancer Modelle gibt es in verschiedenen Längen und Formen. Angefangen bei einem Meter können sie bis zu 1.50 Meter lang sein. Wenn du dir generell ein Longboard zulegen möchtest, und schon weißt, dass du dich irgendwann im Longboarddancing probieren willst, dann kannst du dein erstes Board schon dahingehen auswählen.
Wo liegt dein Fokus, Dancing oder Freestyle?
Grundsätzlich setzt sich Longboard Dancing aus zwei Schwerpunkten zusammen: Freestyle und Dancing. Beim Longboard Freestyle geht es darum, Tricks mit dem Board zu machen. Beim Longboard Dancing geht es darum, elegant über das Board zu tanzen und dabei alles schön und flüssig miteinander zu kombinieren.
Wenn du schon weißt, dass du einen Schwerpunkt setzen möchtest, dann kannst du dein erstes Dancer Deck bereits dahingehend auswählen. Wenn du den Fokus auf Longboard Freestyle legen möchtest, dann sollte das Deck die Anforderungen erfüllen, die du für Tricks brauchst. Es sollte mit einem Tail und bestenfalls einer Nose ausgestattet sein. Wenn du deinen Fokus aufs Longboard Dancing legen möchtest, dann eignet sich ein längeres Board, weil du dann mehr Platz hast, um übers Board zu tanzen.
Länge und Gewicht
Das ist eigentlich ganz logisch: Die Länge des Decks ist ausschlaggebend für das Gewicht. Je länger und schwerer das Board, desto mehr Kraft musst du bei Tricks aufbringen, jedoch hast du mehr Platz für Schrittkombinationen. Umgekehrt gilt: Je kürzer und leichter das Deck, desto weniger Kraft musst du bei Tricks aufbringen, jedoch hast du weniger Platz zum Dancen.
Das soll nicht heißen, dass du mit längeren Boards keine Tricks machen kannst oder auf kleinen Boards nicht Dancen kannst. Die Angaben dienen der Orientierung und sollen nicht bedeuten, dass du dich aufgrund deiner Boardwahl für Freestyle oder Dancing entscheiden musst. Wenn du schon einen Fokus gelegt hast, kann dieser zumindest eine Idee geben, welche Eigenschaften dein neues Dancer Longboard ungefähr haben sollte. Mein eigenes Board ist 118 cm lang und für mich das ideale Mittelmaß. Es ist leicht genug, um Tricks damit zu machen, aber auch lang genug, um darauf zu dancen. In einer Grafik ließe sich das Ganze etwa so darstellen:

Dancer Longboard — Tips zum Deck
Griptape
Dir ist bestimmt schon mal aufgefallen, dass einige Dancer Longboards kein Griptape in der Mitte haben. Dafür gibt es auch eine ganz einfache Erklärung: Griptape dient dazu, eine größere Haftung der Füße am Board zu erzeugen. Wenn du Schritte über das Board machen möchtest, dann möchtest du ja leichtfüßig sein. Deine Füße sollen nicht am Board haften, sondern du brauchst größtmögliche Bewegungsfreiheit. Deshalb ist kein Griptape in der Mitte der Boards. Bei vielen Freestyle Tricks wiederum musst du mit Nose oder Tail arbeiten. Daher sind nahezu alle Dancer Decks mit Griptape an Nose und Tail versehen.
Durch das fehlende Griptape in der Mitte wird dein Board rutschiger, wenn es draußen nass ist. Das ist ein Nachteil, der sich aber nicht ändern lässt. Generell ist es ratsam, das Board nicht im Nassen zu nutzen, da sich die Feuchtigkeit auf das Holz auswirken kann.
Konstruktion
Die Konstruktion eines Decks ist bei einem Longboard entscheidend für das Fahrverhalten. Das Material ist außerdem entscheidend für die Langlebigkeit eines Boards und letztlich auch für den Preis. Bambus ist beispielsweise resistenter als Ahornholz, aber es wiegt auch mehr und ist weicher. Skateboards z.B. bestehen meist nur aus Ahornholz, weil dann Gewicht und Härte ideal sind. Viele Dancer Longboards sind aufgrund der hohen Belastung, der sie ausgesetzt sind, mit Fiberglas verstärkt. Fiberglas ist eine dünne Extraschicht, die das Board zwar schwerer macht, aber auch in sich stabiler. Mit Fiberglas verstärkte Boards halten meist mehr aus. Fiberglas und Bambus sind teurer als Ahornholz. Daher befinden sich viele Longboard Dancer, die mit diesen beiden Materialien ausgestattet sind, in höheren Preislagen.
Es gibt natürlich noch weitere Holzarten, mit denen ein Board ausgestattet sein kann. Ich kenne mich mit den vielen Hölzern jedoch nicht gut genug aus, um da Auskunft zu geben. Dieser Absatz soll euch aber verdeutlichen, dass die Konstruktionen, die es gibt, sich durchaus verschieden auf das Fahrverhalten auswirken. Sie sind auch entscheidend für den Flex, den ein Deck hat.
Flex
Auch die Frage nach dem Flex ist Geschmackssache. Wenn ein Board viel Flex hat, dann ist es in sich flexibler. Hat ein Board keinen Flex, dann ist es hart, wie ein Skateboard zum Beispiel. Der Flex kann sich, je nachdem was du mit deinem Board machst, unterschiedlich bemerkbar machen. Manche mögen Flex beim Dancen, weil das Board dann leicht federt. Andere mögen Flex überhaupt nicht, weil das Board beim Freestyle die Landung instabiler macht. Ich persönlich bin zu Beginn Boards mit hohem Flex gefahren, bevorzuge aber mittlerweile Boards mit wenig oder gar keinem Flex. Auch hier gilt: Am besten, du stellst dich mal auf verschiedene Boards drauf. Dann wirst du den Unterschied im Flex schnell bemerken.