Ende vergangenen Jahres erhielt ich eine Nachricht von Valeria Kechichian, sie ist die Gründerin von Longboardgirlscrew und wir kennen uns schon sehr lange. Sie fragte mich, ob ich für die Non-Profit-Organisation We Skate in Manderfeld (Belgien) einen Longboard Workshop geben wolle. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen durchs Longboarding einander näher zu bringen. Integration, Toleranz und Respekt stehen dabei ganz oben. Jeden Sonntag geben sie Longboardkurse in einer Halle, die sie selbst gemietet und aufbereitet haben. Die Kurse sind insbesondere für Kinder und Jugendliche gedacht.
So kam ich in Kontakt mit Marcela, einer Frau aus El Salvador, die sich mit ihrer Familie ein neues Leben in Belgien aufgebaut hat. Sie lebt bei Manderfeld an der Grenze zu Deutschland. Marcela, ihr Mann Pedro sowie Adriana und Robert — ein befreundetes Paar — kümmern sich um alles rund um We Skate. Ich war sehr beeindruckt davon, wieviel Energie sie in das Projekt stecken. Die Halle, in der sie regelmäßig Kurse geben, haben sie selbst ausgeräumt und den Boden neu gemacht. Sie ist nicht beheizt, aber eine schöne überdachte Option für den Winter. Die Kinder, die an ihren regelmäßigen Kursen teilnehmen, kommen vor allem von den umliegenden Dörfern. Die Dörfer sind sehr klein und es gibt kein Zentrum.
Das Event
Wir einigten uns auf den 12.02. und glücklicherweise konnte We Skate für genau diesen Tag eine Sporthalle organisieren. Das Event ist daher größer geworden, als ursprünglich angedacht, weil mehr Platz sowie eine warme Turnhalle zur Verfügung standen. Es haben insgesamt 30 Kinder an dem Event teilgenommen, alle im Alter von ca. 8 — 16 Jahren. Die Hälfte der Kinder kam aus den umliegenden Dörfern, die andere Hälfte aus einer nahe gelegenen Flüchtlingsunterkunft. Die Kinder haben wir in drei Gruppen unterteilt: Tobi bekam eine Gruppe, ich bekam eine Gruppe und eine Gruppe war im Mal-Workshop. Die Gruppen rotierten, sodass jede Gruppe einmal an jeder “Station” war. Da die Kinder keine Angst hatten, zeigten wir ihnen nach einem kurzen Crash-Kurs gleich die ersten Tricks: Cross Steps, Body Varial oder TikTak. Sprachliche Barrieren konnten wir ganz einfach durch Zeigen und Vormachen überwinden. Wenn die Kinder unsere Erklärungen sprachlich nicht verstehen konnten, war das also kein Problem. Das ganze schlossen wir ab mit einer Demonstration für die Eltern, in der die Kinder zeigten, was sie alles gelernt haben.
Danach
Nach dem Event fuhren wir zu der Halle, in der die Sonntagskurse normalerweise stattfinden. Es ist eine alte Trödelhalle, die die vier ausgeräumt und aufgearbeitet haben. Sie planen, ein Longboardcamp zu veranstalten, bei dem im Garten auch gezeltet werden kann. Die Gegend und die Landschaft sind wunderschön, es ist recht hügelig und überall ist Wald. Es ist sehr ruhig, das fiel mir als Kölnerin sofort auf. Zum Abschluss des schönen Tages fahren wir ins ca. 30 km entfernte Malmedy, einem ganz bezaubernden Ort im französischsprachigen Teil von Belgien. Die kleine Stadt besteht aus vielen alten, schmalen Häusern. Wohin man auch schaut, überall bilden Berge und Wald den Hintergrund. Wir beendeten den Tag mit einer Runde Pommes und Burger.
Wenn du mehr über We Skate erfahren oder die vier in ihrer Arbeit unterstützen möchtest, schau gerne auf ihrer Homepage vorbei. Wenn du gerne weitere Blog-Beiträge lesen möchtest, dann findest du sie hier.